Die Landstreicher treiben stets planlos von Ort zu Ort, folgen aber meist einem Flußlauf oder einem Wanderweg. Weinanbaugebiete sind der ideale Tummelplatz für durstige Musikanten. Kommt ein Wirtshaus oder ähnliches ins Blickfeld, erfolgt nach sekundenschneller Sondierung der Einmarsch mit Gesang. Eine vorherige Beratung entfällt in aller Regel.

Ohne ihre Aufmerksamkeit von blütenreinem Gesang und exzellenter Instrumentierung zu lassen nehmen einzelne Landstreicher mittels Blicken und Gesten Kontakt mit Gästen und Wirtschaft auf. Laut geäußerte Forderungen nach Speisen oder gar Getränken gelten als Tabu und wurden bisher auch nicht vernommen. Oft muß dann nach bereits kurzer Zeit eine Unterbrechung der Darbietung erfolgen, da angebotene Naturalien laut Ehrenkodex nicht ausgeschlagen werden dürfen.

Behauptungen, wonach am nächsten Morgen das gastfreundliche Haus von den Landstreichern mittels geheimer Symbole von außen gezinkt wird, gehören wahrscheinlich in den Bereich der Legende.